Abschied nehmen...

Jetzt ist es soweit.
Meine 8 Wochen in Ghana sind vorbei und in 24 Stunden werde ich schon im Flugzeug nach Istanbul sitzen.
Es fällt mir schon ziemlich schwer Abschied zu nehmen.
Von Ghana, dem bunten Land mit paradiesischen Stränden,
Von den Ghanaern, die (fast) immer freundlich und interessiert uns Obrunis (Weißen) entgegenkommen,
Den Kindern in den Projekten, die sich immer über Zuneigung und Aufmerksamkeit gefreut haben und natürlich von meinen Mädels im schönen Haus 3, die ich in der Zeit alle so liebgewinnen habe.
Meine Aufregung auf den Rückgflug und das Wiedersehen in Deutschland ist schon riesig (Ein Grund, warum dieser Beitrag um diese Uhrzeit entsteht, ich kann nämlich nicht schlafen).
Ich habe in der Zeit hier viel über Ghana, die ghanaische Kultur, unsere deutsche Kultur und mich dazugelernt und so viele tolle Menschen kennengelernt.
Neben meinen ganzen lieben Mitbewohnerinnen hatte ich ja auch Kontakt zu einigen anderen Leuten hier, hauptsächlich Ghanaer.
Zum einen Enoc, von der Endtime Academy School, an der ich mich sehr wohl gefühlt habe. Diese Schule wird, zusammen mit einer kleinen Kirche von einer unglaublich netten Familie geführt. Alle, Vater, Mutter und zwei der Kinder sind in der Schule tätig. Kwame, der Vater als Direktor, die Mutter in der Küche (der beste Yam und das beste Banku, das ich in Ghana gegessen habe) und die "Kinder" (beide älter als ich), Enoc und Abi als Lehrer in der Schule. Alle gehen mit den Kindern so liebevoll um und sind bemüht, dass wirklich jedes Kind im Unterricht mitkommt. Wenn ein Kind das Essen nicht bezahlen kann, weil die Eltern gerade kein Geld haben, streckt der Direktor aus seiner eigenen Tasche Geld vor, damit kein Kind hungrig bleiben muss. Man wird dort so liebevoll aufgenommen, als wäre man seit Jahren gut mit der Familie befreundet, dabei bin ich nur 3 mal dort zu Besuch gewesen.

Dann unsere lieben Koordinatoren, Penny, für unser Haus 3, die alles tut, damit es uns gutgeht, die den Begriff Ghanatime ausweitet auf Pennytime (sie kommt gerne 2-3 Stunden zu spät), die zwei unglaublich süße Söhne, Peter und Elvis hat (sie hat uns am Mittwoch verraten, dass ein drittes Kind unterwegs ist :) ) und die Julia und mir bei den Schwierigkeiten in unserem Projekt immer geholfen hat.

Matilda, Koordinatorin von Haus 2, die vor 2 Wochen ein Baby bekommen hat und sich heute riiiiiiiiiiesig über unseren Besuch gefreut hat. Wir haben ihr ein Geschenk für den kleinen Sohn, dessen Name erst im Oktober bekannt gegeben wird mitgebracht und durften ihn im Arm halten. Matildas Mann meinte zu mir, ich hätte dann jetzt einen kleinen Neffen :).

Und Alice, unsere unglaublich liebe Putzfrau, die Stunden bei uns im Haus verbringt, sich zum abkühlen auf den kalten Fußboden legt, mal eben Mittagsschlaf auf der Couch macht, den besten Eggstew Ghanas kocht und voller Stolz ihre Mädels mit in die Kirche nimmt und dort allen vorstellt (die Kirchengemeinde ist groß und Alice kennt wirklich JEDEN!!)

Meine letzte Woche habe ich noch so richtig ausgekostet. 
Montag war landesweiter Feiertag und wir waren im Kaneshie Market einkaufen. Ich brauchte nurnoch einen Stoff für ein Oberteil bei der Schneiderin und habe natürlich noch einen zweiten gekauft.
Dienstag hatte ich Abschied in meinem Projekt, der mir aufgrund der Probleme mit dem Direktor und der Lehrerin nicht allzu schwer gefallen ist. Eher wegen der Kinder.

Mittwoch war ich mit Betty und Carina in der Beeston Montessori School, da es aber stark regnen sollte, wurden wir nach einer Stunde von Ebenezer zurück gerufen und haben unseren freien Tag genossen und Penny hat uns nach dem Hausmeeting erzählt, dass sie schwanger ist :).

Donnerstag war ich mit Natasa in der Endtime Academy School, bei Enoc und habe dort mit den kleinen Kindern das A geübt. Wir haben Banku und Yam bekommen und haben mit dem Bruder von Enoc und Abi draußen gesessen und über Ghana und Deutschland geredet.
Am Nachmittag waren wir in der Accra Mall und Enoc ist mitgekommen. Es war sehr lustig.

Freitag hatten wir einen Sporttag im Projekt von Lotti, P. Brainy Kids Academy , wo ich ja auch schon zweimal zu Besuch gewesen bin.
Ich habe direkt zu Beginn einen Fußball gegen mein sowieso schon kaputtes Knie geschossen bekommen und habe eher die Rolle der Fotografin und Kinderanimateurin übernommen. Meine Lieblingskinder von den letzten Besuchen haben mich wiedererkannt und ich habe Portia (Posha, Porshia, wie auch immer man sie schreibt) auf den Schultern über den Platz getragen. Darauf hin gab es auf der Welt ein glückliches Kind mehr und alle anderen Kinder wollten natürlich auch auf meine Schultern. Da Portia den Platz aber nicht freigeben wollte, habe ich nur sie mit mir herumgetragen, was mir ziemlich Spaß gemacht hat.

Samstag waren wir zusammen am Bojo Beach, einem Privatstrand in der Nähe von unserem Haus. Man muss 10 Cedi Eintritt bezahlen und mit einem Boot auf eine Landzunge gebracht, die einen langen, weißen, sauberen und ruhigen Strand hat, an dem man nicht wie an anderen Stränden in der Gegend von Verkäufern belagert wird.
Carina und ich haben BVB- Fotos gemacht, was sehr lustig war.


Heute habe ich meine unzähligen Fotos sortiert und den Anderen auf einen PC geladen. Ich habe nun knapp 26 GB Speicherkarten und USB Sticks voll mit Bildern und Videos.
Dann habe ich meine Koffer fertig gepackt und gewogen. Zusammen dürfen beide 46 Kilo wiegen. Ich komme zur Zeit auf 43 und es passt wirklich nix mehr rein.

Jetzt bin ich aufgeregt auf den Rückflug und freue mich schon sehr auf die Ankunft in Düsseldorf und das Wiedersehen zu Hause :).

Ich melde mich wieder, wenn ich in Deutschland angekommen bin :)











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