What to pack for 2 weeks in Westafrica

oder: Wie bekomme ich das alles in einen Koffer?

Vor meiner mittlerweile dritten Reise nach Westafrika bin ich sehr entspannt, was mein Gepäck angeht. Ich habe schon seit zwei Wochen das Nötigste beisammen und denke, dass ich mit meinem Trekking-Rucksack und 23kg Maximalgewicht locker hinkommen werde.

Seit auf unserer Rückreise aus Ghana 2011 mein Koffer am Transfer-Flughafen in Istanbul nicht rechtzeitig vom einen Flieger in den nächsten gebracht wurde und wir erst 3 Tage später unsere Koffer wiederbekommen haben, packe ich mir ein Outfit immer ins Handgepäck, nur für den Fall, dass es mal auf dem Hinflug dazu kommt, dass mein Koffer nicht zusammen mit mir ankommt.

Ansonsten ist es relativ einfach, Kleidung für eine Reise nach Westafrika zu packen, da man dort sehr gleichbleibende Temperaturen und sehr vorhersehbare Wetterbedingungen vorfindet. In der Regenzeit liegen die Temperaturen meist bei ca. 27°C und die Luftfeuchtigkeit ist sehr hoch, selbst wenn es gerade nicht aus Strömen regnet. Während der Trockenzeit steigen die Temperaturen über 30-35°C, je weiter man sich von der Küste ins Westafrikanische Inland bewegt.
In beiden "Jahreszeiten" reicht kurze Sommerkleidung tagsüber völlig aus. Man schwitzt so oder so den ganzen Tag, entweder aufgrund der Hitze oder aufgrund der hohen Luftfeuchtigkeit. Nach Einbruch der Dunkelheit, (so nah am Äquator bedeutet das: das ganze Jahr ab ca. 18 Uhr) sollte man dünne, lange Kleidung tragen, um sich vor Moskitos zu schützen. Die Temperaturen und die Luftfeuchtigkeit sinken normalerweise auch nach Sonnenuntergang kaum, weshalb man eher ungern längere Kleidung tragen würde, jedoch reicht eine Nacht aus, um die Meinung zu ändern.
Natürlich sollte man trotz langer Kleidung nicht auf Mückenschutz verzichten, doch hilft es ungemein, wenn man die Arme und Beine abends bedeckt hat.

Viele Informationen zu Ghana besagen, dass man keine zu kurze Kleidung wählen sollte. Also: Schultern und Knie bedeckt. Aus eigener Erfahrung kann ich jedoch sagen, dass es kein Problem ist, wenn man als Frau in Top und Shorts unterwegs ist. Man fällt mit seiner Hautfarbe so oder so überall auf, die Länge der Kleidung ändert daran auch nichts mehr und ein kulturelles Problem scheint es auch nicht darzustellen, da viele vor allem junge Ghanaerinnen wesentlich freizügiger unterwegs sind als die meisten Europäerinnen es wagen würden.

Neue und hochwertige Kleidung mitzunehmen lohnt sich überhaupt nicht. Die Erde in Westafrika ist rotbraun und hinterlässt auf heller Kleidung Flecken, die sich kaum auswaschen lassen. Das Haupt-Verkehrsmittel in Ghana ist das Tro-Tro. Kleinbusse, die mehr Schrott sind als Transportmittel. Man sitzt mit 20 Personen in einem Fahrzeug, das vom Hersteller ursprünglich für 9 Personen ausgelegt war. Hier reißt man sich auch mal ein Loch in die Hose, weil die Metallfeder aus dem Sitzpolster ragt oder weil eine scharfe Ecke im rostigen Metall der Fahrzeugtür im Stoff hängen bleibt.
Das mag erstmal schrecklich klingen, ist jedoch halb so wild, wenn man darauf vorbereitet ist.
Ich werde für Togo hauptsächlich alte Kleidungsstücke mitnehmen, die ich am Ende der Reise dort lassen und jemandem spenden werde. So habe ich auf dem Rückflug mehr Platz für Mitbringsel und einen Menschen glücklich gemacht. Natürlich packe ich auch "bessere" Kleidung für besondere Anlässe ein, werde die meiste Zeit jedoch in alten Tshirts und Jeans-Shorts unterwegs sein.

2014 habe ich viel zu viel Kleidung mitgenommen und einige Oberteile nach 2 Monaten ungetragen wieder in den Koffer gepackt. Um das zu vermeiden packe ich dieses Mal sehr minimalistisch. Ich habe auf längeren Reisen sowieso immer Waschmittel in der Tube dabei und plane für Togo, Kleidung für ca. eine Woche einzupacken und nach dieser Woche einmal alles zu waschen. Da wir in der Trockenzeit da sind, muss ich mir keine Gedanken machen, die Sachen könnten nicht schnell genug getrocknet sein.

Neben der ganzen Kleidung sollten bei Reisen nach Westafrika ein paar nützliche Dinge nicht fehlen:
Ein Moskitonetz ist in vielen Unterkünften zwar schon vorhanden, für den Fall, dass man aber mal spontan irgendwo übernachtet, wo es keines gibt, sollte man eins dabei haben. Ich habe eins von Mokito für ein 1m x 2m-Bett, das eine Art Kasten um die Matratze bildet. Es gibt natürlich auch Netze für Doppelbetten oder diese runden, Baldachin-Moskitonetze. Man sollte nur darauf achten, dass es sich leicht transportieren lässt und im besten Fall schon imprägniert ist. Falls es nicht vom Hersteller schon imprägniert ist, kann man mit speziellem Mückenschutz für Kleidung nachhelfen. Der ist (neben dem Schutz für die Haut) generell ganz nützlich, da man damit die lange Kleidung für abends (ich hatte es oben schon erwähnt) noch zusätzlich einsprühen kann. Ich hatte bisher auf allen Reisen NOBITE dabei. Der darin verwendete Wirkstoff DEET ist zwar extrem aggressiv (man kann das Spray auch als Nagellackentferner nutzen), hält die Moskitos aber fern und darauf kommt es ja an.
Für Reisen nach Ghana braucht man außerdem ein Adapter für die Steckdosen, um Handy, Kamera und Co aufladen zu können.
In Togo ist der gleiche Steckertyp wie in Westeuropa vorhanden (Stecker Typ C und F), man braucht dort also kein Adapter.
Da das Stromnetz in Westafrika lange nicht so stabil ist wie das Deutsche, nehme ich außerdem eine Taschenlampe (Kopfleuchte, damit die Hände frei bleiben) und eine Solar-Powerbank mit. So kann man im Dunkeln noch alles Nötige erledigen und das Handy bleibt auch bei mehrtägigen Stromausfällen eingeschaltet.



Ich halte meine Reisen auf vielen Fotos fest und habe deswegen immer meine Kamera dabei. Seit letztem Jahr besitze ich eine Canon EOS 750d Spiegelreflexkamera. Ich bin KEIN Profi, dennoch lege ich Wert auf eine zuverlässige Kamera, die sich leicht bedienen lässt. Wahrscheinlich könnte ich noch mehr und bessere Bilder machen, wenn ich professionelleres Equipment hätte und mich mehr mit der Bedienung der Kamera befassen würde. Bisher bin ich jedoch sehr zufrieden mit dieser Kamera, da sie für einen Einsteiger wie mich leicht zu bedienen ist und tolle Bilder macht.
Unterwegs ist so eine große Kamera auch schonmal unhandlich und besonders auf belebten Märkten ist es einfacher, wenn man die Kamera ausgeschaltet lässt und das Handy stattdessen nutzt. Heutzutage sind die modernen Handykameras sowieso so gut, dass man auch mit dem Handy tolle Bilder machen kann.
Neben der Kamera habe ich natürlich auch Ersatz-Akkus und genügend Speicherkarten dabei.



Falls ihr Tipps und Fragen habt, schreibt mir eine Nachricht oder kommentiert unter diesem Beitrag.
Bis bald,
Obruni/Yevu bye bye

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